GRÜNDUNG  S.O.f

Verden, Mai 2017


Nachdem die Idee entstanden ist, Gartenfrüchte und andere Naturgaben vor dem Verderben zu retten, ist einiges geschehen!

Schon seit mehreren Jahren hatte ich mich nicht nur mit der Verschwendung von Lebensmitteln befasst, sondern auch über Möglichkeiten informiert, dieser Verschwendung entgegenzuwirken. Ein Schlüsselerlebnis in dieser Hinsicht war es, den Film „Taste the Waste“ zu sehen. Es war unfassbar zu erfahren, welches Ausmaß an Lebensmitteln jedes Jahr in der EU vernichtet wird, obwohl diese Produkte noch einwandfrei und  verzehrbar sind. Mit der Gründung von meinem Projekt „Die Naturkammer“ war zwar ein erster Schritt getan, aber auch nur ein allererster Schritt. Obwohl ich u.a. auch Köchin bin, hatte ich gar keine Ahnung davon gehabt, wie viele Lebensmittel vernichtet werden. Und das, obwohl diese Lebensmittel noch verzehrfähig wären. Im Laufe meiner Recherchen bin ich auch u.a. auf die Seite „Foodsharing.de“ gestoßen. Der Regisseur des Films „Taste the Waste“, Valentin Thurn, hatte gemeinsam mit  Raffael Fellmer die Idee, Lebensmittel vor der Mülltonne zu retten, die Nicht von der Tafel eingesammelt werden dürfen.

„Die Tafeln“ haben die Anerkennung als gemeinnützige Organisation und unterliegen deshalb verschiedenen gesetzlichen Auflagen.

 

„Foodsharing“ setzt genau an dem Punkt der Lebensmittelrettung an, an dem „Die Tafeln“ gesetzlich dazu verpflichtet sind, aufhören zu

müssen.

 

Dazu gehören, u.a. Bäckerei- und Konditoreierzeugnisse, welche zwei Tage zum Verkauf angeboten waren, Essen aus Privathaushalten, Reste von Buffets, abgepackte Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten worden ist  u.a.

Die Grundlage von „Foodsharing“ basiert auf einer schriftlichen Haftungsfreistellungserklärung für diejenigen Betriebe, die Lebensmittel spenden und auf der Tatsache, dass es in der Bundesrepublik Deutschland gesetzlich nicht verboten ist, Lebensmittel an Privatpersonen zu verschenken. Die Organisation „Foodsharing e.V.“ ist ausgezeichnet strukturiert und deshalb ist es ein längerfristiger Prozess, die interne Berechtigung zu erhalten, um Lebensmittelspenden bei Betrieben abholen zu dürfen.

Hier in Verden Stadt, sowie dem gesamten Landkreis, gibt es z.Zt. noch keine „Fair-Teilerstelle“ von „Foodsharing“. Aus beruflichen Gründen fehlt mir die Zeit, um diejenige Pionierarbeit zu leisten, die notwendig ist, um ein lokales Netzwerk von „Foodsharing“ vor Ort aufzubauen.

 

Also versuche ich ab sofort hier in Verden, folgendes:

S.O.F. = SAVE  OUR  FOOD

 

Der Ablauf ist demjenigen von „Foodsharing“ sehr ähnlich. Diejenigen Betriebe, die ebenfalls den Wunsch haben, dass essbare Lebensmittel nicht mehr länger auf dem Müll landen, erhalten eine schriftliche Haftungsfreistellungserklärung.

Sie haben somit, ab dem Moment, ab dem sie Lebensmittel an die Initiative „S.O.F.“ übergeben, keine Verantwortung für deren Verwendung mehr. Nur die „Betriebsretter“ von „S.O.F.“, gehen in die Betriebe, um Lebensmittelspenden abzuholen.

Die Betriebe werden den Mitgliedern der Initiative, die Essen aus „S.O.F.“- Spenden erhalten, nicht genannt. Ebenso ist es den Mitgliedern untersagt selbstständig in Betriebe zu gehen, um nach Lebensmitteln zu fragen.

Zunächst hatte ich mich auf ein wochenlanges Klinkenputzen und Argumentieren eingestellt, bis ich einen Betrieb gefunden hätte, der Lebensmittel spendet. Es war deshalb eine große Überraschung, dass Herr Dario Franco mich bei der ersten Anfrage sofort in sein Restaurant „Davide“ eingeladen hat, um das Abholen von Lebensmitteln zu besprechen.

Außerdem war es eine Riesen-Überraschung, dass schon gleich die erste Bäckerei, „Baalk Backbord“ bei der ich „Save Our Food“ vorgestellt habe, hellauf von der Idee begeistert war und umgehend Lebensmittelspenden zusagte.