Die Sozialpädagogin Sabine Werth gründet die Initiative „Berliner Frauen e.V.“, um altes Brot an Obdachlose zu verteilen, welches nach Feierabend von Bäckereien in die Mülltonne geschmissen worden ist.
"Die Tafel Deutschland e.V." wurde als gemeinnützige Organisation gegründet. In diesem Jahr existierten sieben Tafeln in Deutschland; 2016 sind es 917 Tafeln.
Erste Mülltaucher, oder auch Dumpster und Container genannt, durchsuchen in deutschen Städten und Gemeinden Müllcontainer vor Supermärkten nach Lebensmitteln, die noch verzehrfähig sind.
Eine Mülltaucherin wurde in Köln wegen Diebstahl in besonders schwerem Fall
zu 60 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt.
Der sächsische Landtag befasst sich mit Mülltauchern. Die Linkspartei fordert in einer Presseerklärung auf, die Dumpster unter Straffreiheit zu stellen, nachdem die Bundesregierung eine Studie zur Lebensmittelverschwendung erstellt hatte.
Der Dokumentarfilm Taste the Waste von Valentin Thurn kommt in die Kinos und stellt das gigantische Ausmaß, sowie die globalen Auswirkungen der Lebensmittel- verschwendung dar. Der Erfolg des Films löst eine gesellschaftliche und politische Diskussion um die Lebensmittelverschwendung aus und erzielt das sofortige Ergreifen von Gegenmaßnahmen.
In Köln gründen Valentin Thurn und Raphael Fellmer die Initiative Foodsharing
mit der Idee verzehrfähige Lebensmittel vor der Vernichtung zu bewahren, die aus gesetzlichen Gründen nicht von der Organisation „Die Tafeln e.V.“ angenommen werden dürfen: Produkte über dem Mindeshaltbarkeitsdatum uvm.
Januar
Als immer mehr Groß- und Einzelhandel, sowie Gastronomiebetriebe, ihre überschüssigen Lebensmittel „Foodsharing“ zur Verfügung stellten, legten das Gewerbeaufsichtsamt und das Veterinär Amt ihr Veto ein und verboten „Foodsharing“ das Verteilen von Lebensmitteln.
Februar
Verschiedene Rechtsanwälte überarbeiten das Konzept von „Foodsharing“ und erstellen das juristische Herzstück, nämlich die Haftungsfreistellungs-Erklärung für die Spender-Betriebe. Ab dem Moment der Übergabe von Lebensmitteln, tragen die Spenderbetriebe jetzt keine Verantwortung mehr, für den Verzehr der Lebensmittel.
Frühjahr
Die Initiative „Foodsharing“ löst ein gigantisches Medienecho aus und die Idee verbreitet sich in ganz Deutschland. Das Landgericht Aachen hebt das Urteil vom Amtsgericht Düren auf, welches zwei "Mülltaucher" wegen Hausfriedensbruch und Diebstahl zu Geldbußen verurteilt hatte. Das Gericht bezeichnete „Containern“ als eine „Geringfügigkeit“ und stellte weiterhin fest, dass kein öffentliches Interesse an der weiteren Strafverfolgung besteht
Herbst
In Österreich geht die Plattform Foodsharing.at ins Netz-
Winter
In Berlin werden von Behördenseite her Auflagen für die „Fairteiler“-Kühlschranke von „Foodsharing“ gestellt. „Foodsharing“ erstellt Hygieneregeln für alle Fairteiler-Stellen.
Foodsharing erhält den IQ-Preis der "Mensa-in-Deutschland".
Auf dem zweitätigen Foodsharing-Festival in Berlin feiern mehr als 600 Teilnehmer das Netzwerk. Es gab zu diesem Zeitpunkt schon mehr als 19.000 Essensretter und mehr als 500 Betriebe, die Lebensmittel spenden. Es verbreiten sich ähnliche Organisationen, wie FoodBanks, Mealsaver oder Save our Food.
The Good Food, der erste Reste-Supermarkt, öffnet in Köln seine Pforten.
Das Europäische Parlament diskutiert über Gesetzesentwürfe, die das Verteilen von Lebensmitteln der 2.Klasse erleichtert.